SKALIERUNG
Deine agile Reise
Viele Unternehmen starten ihre agile Reise mit einem Pilotprojekt z.B. innerhalb der IT und sammeln erste Erfahrungen mit einem agilen Rahmenwerk wie z.B. Scrum. Mit entsprechend positiven Erfahrungen kommen weitere agile Teams hinzu, so dass Fragen zur agilen Skalierung entstehen. Über die Jahre haben sich einige Skalierungsrahmenwerke entwickelt, die hilfreich sein können bei diesem nächsten Schritt.
Je nach Unternehmensgröße und Reifegrad der Organisation kann ein Skalierungsrahmenwerk ausgewählt werden. Wir empfehlen vor der Skalierung den agilen Reifegrad messen zu lassen in Form eines agilen Reviews. Ab einem gewissen Reifegrad können erste Skalierungspraktiken, wie z.B. Scrum of Scrums, bereits helfen oder direkt eins der Skalierungsrahmenwerke eingesetzt werden. Die Rahmenwerke bieten jedoch lediglich eine Orientierungshilfe und müssen für den jeweiligen Unternehmenskontext angepasst werden.
ÜBERSICHT GÄNGIGER SKALIERUNGSFRAMEWORKS
LeSS (Huge)
Das Large Scale Scrum (LeSS) Rahmenwerk wurde von Bas Vodde und Craig Larman entwickelt. Es ist für 8 Scrum-Teams á 8 Teammitglieder einsetzbar. Für größere Organisationen ist das LeSS Huge Rahmenwerk gedacht, dass keine Größenbeschränkung benennt. Eine Übersicht sowie Erläuterungen zu den Prinzipien und Strukturen sind unter less.works zu finden. Das Rahmenwerk wird z.B. von JP Morgan, BMW Group und Huawei eingesetzt. LeSS baut auf Scrum auf und bieten Organisationen einen Rahmen für Wachstum und Entwicklung. Die Praktiken und Prinzipien sind klar formuliert und einfach zu verstehen. Die Umsetzung im Unternehmen erfordert Erfahrung.
Nexus
Ken Schwaber und Scrum.org haben Nexus entwickelt. Ein Nexus ist eine Gruppe von etwa 3 bis 9 Scrum Teams. Das Nexus Rahmenwerk wird im Nexus Guide, kostenlos abrufbar unter scrum.org/resources/nexus-guide, beschrieben. Nexus hilft Teams dabei Herausforderungen bei der Skalierung zu lösen, wie z.B. die Reduzierung von teamübergreifenden Abhängigkeiten. Der Nexus Guide umfasst 11 Seiten, ist einfach zu verstehen und entsprechend komplex in der Umsetzung.
SAFe
Das Scaled Agile Framework (SAFe) wurde von Dean Leffingwell entwickelt. Das Rahmenwerk lässt sich typischerweise ab einer Anzahl von 50 Personen sinnvoll einsetzen. Generell eignet es sich eher für große Organisationen. Jegliche Informationen zur aktuellen Version des Rahmenwerks sind kostenfrei unter scaledagileframework.com zugänglich. SAFe wird unter anderem von Volkswagen, der Deutschen Bahn und der HDI Group eingesetzt. Das Rahmenwerk ist sehr mächtig und bietet eine umfangreiche Gesamtstruktut. Aufgrund der vielen Ebenen gilt es oftmals als hierarchisch mit einer Tendenz zur Inflexibilität.
Scrum@Scale
Dr. Jeff Sutherland entwickelte Scrum@Scale. Dieses Rahmenwerk wurde entwickelt, um alle Abteilungen, Produkte und Services zu skalieren und ist daher für die Skalierung von bis zu 2000 Scrum-Teams einsetzbar. Der Scrum@Scale Guide ist kostenlos im GitHub verfügbar unter: github.com/scrumatscale/official-guide. Das Rahmenwerk wird unter anderem bei Amazon, Toyota und 3M eingesetzt. Das Scrum@Scale Rahmenwerk ist schlank aufgestellt und sinnvoll adaptierbar. Nachteile in der Umsetzung könnten die dezentrale Produktverantwortung und die zum Teil verwirrenden Rollenbezeichnungen und Abkürzungen sein.